Amaury Cambuzat (Vox, Guitar und Keyboard) gründete ULAN BATOR 1993 in Paris, und seitdem hat die Formation diverse Line-ups gehabt und über zehn Alben veröffentlicht. „Abracadabra“ der 2016er Release, auf dem von Cambuzat betriebenen Acid Cobra-Label veröffentlicht, konnte mich nicht völlig überzeugen, doch der Nachfolger „Stereolith“, erschienen auf dem Hamburger Bureau B-Label, schafft das.
In den letzten Wochen war das Werk eine meiner meistgehörten Platten, immer wieder zog es mich zu ihr hin, ließ ich mich von dem düsteren Stilmix einlullen, durch den sich Cambuzats (englische) Texte ziehen.
ULAN BATOR machen Musik so funkelnd und unergründlich tief wie der Sternenhimmel in einer wolkenlosen Nacht. Leise und bedacht einerseits, dunkel und drohend andererseits. Post-Rock trifft hier auf Krautrock (FAUST und Michael Gira/SWANS waren auch schon mal Mitwirkende), Prog auf Post-Punk, Chanson auf Soundtrackhaftes.
Durch die komplexe Instrumentierung des Trios – Cambuzat steuert neben Gesang und Gitarre unter anderem auch Piano-Klänge und Percussion bei, Drummer Sergio Pomante auch drohende Tenorsaxophon-Sounds – entsteht ein betörender, vielfältiger, aber immer schlüssiger und nie ausufernder Stilmix, der im Kern aber klassische Rockmusik ist – wie die SWANS auch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Joachim Hiller