STEREOLAB

Fab Four Suture CD

Sieht aus wie ein neues Album, hat zwölf Tracks wie ein richtiges Album, erscheint im richtigen Abstand zum letzten Longplayer (2004) wie ein richtiges Album - ist aber keines. Zumindest nicht, wenn man sich als ernsthaften STEREOLAB-Fan bezeichnet, denn dann besitzt man alle Songs hier bereits in Form von sechs Vinyl-Siebenzöllern, deren eine Hälfte bereits im September 2005 erschien und deren andere parallel zu diesem Quasi-Album veröffentlicht wird, das wiederum alle zwölf Songs bündelt.

Aber wer will schon elf Mal den Weg zum Plattenspieler gehen, um sich diese wunderschönen Lieder anzuhören? Eben. Vinyl ist zwar cool, aber auch anstrengend, weshalb ich in diesem Fall das Digitalformat bevorzuge.

Veränderungen im STEREOLAB-Sound seit "Margerine Eclipse"? Fehlanzeige, gut so. Also: Verträumt-fluffiger dreamy Space-Pop für die Lavalampen-Lounge, kuschelig-plüschig, aber ohne jeden Psychedelic-Hippie-Kitsch, und immer wieder mit diesem für eine Band dieses Genres ungewöhnlichen Waldhorn-Sound.

Dazu Madame Sadiers lasziv-cooler Gesang, dezentes Moog-Geplucker und die ganze klangliche Mannigfaltigkeit der STEREOLAB-Big Band, die hier bis zu acht Personen umfasste. Très joli! Ach ja, ein "richtiges" neues Album steht auch an: Im Sommer soll in Belgien aufgenommen werden, Veröffentlichung dann hoffentlich noch vor Ende des Jahres.

(51:40) (08/10)