Ich weiß nicht, ob ein Fick das richtige ist, wenn es brennt, aber daß Stereo uns den Raumklang bringt, dürfte klar sein. Aus diesen und anderen aus dem Zusammenhang gerissenen Statements wie Das Leben zu Hause geniessen" hat der Wiesbadener Computerkünstler Marcel Immel eine der unerhaltsamsten Elektronikplatten der letzten Zeit montiert, die nur im ersten Moment wie eine platte Anbiederung an Easy Listening, Techno und experimentellere Bemühungen im Elektronikbereich klingt.
Eher erkenne ich denn anarchischen Witz einer Band wie DER PLAN, mit dem Unterschied, daß Immel sein Material gänzlich zusammengesamplet und auch noch bei jedem Stück genau vermerkt hat, welches Material er verwendet hat darunter THE WHO, BLONDIE und XTC.
Die sich daraus ergebende unwiederstehliche Mischung aus elektronischen Rhythmen, Popmusikzitaten und Sprachfetzen, besitzt einen cleveren Witz und ist dazu auch noch tanzbar. Die Respektlosigkeit mit der auf Stereo" zusammengefügt wird, was nicht zusammengehört, hat beinahe etwas dadistisches an sich.
Ob das alles nun letztendlich zusammenpaßt oder nicht, ist mir ziemlich egal.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #27 II 1997 und Thomas Kerpen