STEPHEN KING’S SCHLAFWANDLER

Wer den 68-jährigen amerikanischen Drehbuchautor, Produzent und Regisseur Mick Garris schon mal vor der Kamera erlebt hat, weiß, dass der ein ziemlich smarter und sympathischer Typ ist. Tragischerweise ist sein Talent als Autor und Filmemacher weniger ausgeprägt.

Sein Spielfilmdebüt gab er 1988 mit dem eher peinlichen „Critters 2 – Sie kehren zurück“. Drehbuchator David Twohy gab später zu Protokoll: „‚Critters 2‘ is something I‘m still not terribly pleased on my résumé.“ Ansonsten ist Mick Garris vor allem für seine zahlreichen Adaptionen von Stephen King-Büchern bekannt, überwiegend in Form von TV-Mini-Serien, von denen erstaunlicherweise keine richtig gut ist beziehungsweise bestenfalls als mittelmäßig zu bezeichnen ist.

Die Zusammenarbeit zwischen King und Garris begann 1992 mit „Stephen King’s Schlafwandler“ (Deppenapostroph inklusive), der Verfilmung eines unveröffentlichten Romans von King, der auch das Drehbuch dazu schrieb und einen Gastauftritt absolviert.

Ähnlich wie seine einzige Regiearbeit „Rhea M – Es begann ohne Warnung“ von 1986 erreicht auch Kings plumpe „Katzenmenschen“-Variante „Schlafwandler“ nie die Qualität seiner Bücher. Aufgrund einiger deftiger, recht selbstzweckhafter Splatter-Einlagen und der bizarren inzestuösen Beziehung zwischen Charles Brady und seiner Mutter Mary – die es als Vampir-Katzenmenschen auf die Lebenskraft jungfräulicher Opfern abgesehen haben – war der Film sogar bis 2018 indiziert, wurde inzwischen aber ungeschnitten auf die FSK-Freigabe „ab 16“ heruntergestuft.

Wem knapp 100 Euro für die limitierte Ultimate Collector’s Fan Edition im Mediabook plus hässlicher Büste dieses leicht parodistischen, kurzweiligen Horror-Thrashs bisher zu viel waren, für den gibt es inzwischen auch eine günstigere Blu-ray-Amaray-Veröffentlichung.