Bei all dem Gewese, das gerne um tanzbaren Post-Punk und No-Wave aus USA gemacht wird, vergisst man allzu leicht, was für großartige Acts es diesbezüglich hierzulande gibt. Vor allem weil Bands wie OLIVER TWIST KOOPERATION (die ihren Bassisten allerdings an FUCKUISMYNAME verloren haben), ROBOCOP KRAUS (früher) oder ENIAC immer auch ein bisschen roher und direkter klingen als die "Konkurrenz" aus Übersee.
Und in genau diese Kerbe schlägt auch der erste Longplayer des Trierer Vierers. Immer hektisch, immer vertrackt, immer mit sägender Gitarre und blubbernder Orgel, immer eingängige Melodien parat, dabei auch immer ordentlich rockig, ist der einzige Nachteil dieser Platte, dass sie nur eine (wenn auch sehr gelungene) Variation bekannter Versatzstücke ist.
Aber es kommt ja schließlich nicht immer darauf an, was, sondern wie man etwas serviert. Und FUCKUISMYNAME servieren ihren Aufguss aus RADIO 4 & Co.-Dancepunk sehr frisch und geradeaus, so dass man die Platte ein ums andere Mal umdrehen muss.
Und dass X-Mist sowieso nie schlechte Platten herausbringt, sollte bekannt sein. Also stürzt euch ins zuckende Licht der Tanzfläche vor der Bühne, ihr jungen Menschen, ich will zumindest Schweiß fließen sehen! (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Chris Wilpert