SQUARTET

s/t CD

Als Vegetarier kann ich gar nicht anders, als diese Platte aufgrund des sick-schwarzhumorigen Tier-Snuff-Artworks (in diesem Fall zersplatterte Fische im Gerichtsmedizin-Szenario) mit Argwohn zu betrachten.

Inwiefern die in Rom ansässige Band an dem Geschlitze beteiligt war, welchen künstlerischen Wert sie darin sieht und ob es sich dabei um Ausdruck stumpfen Idiotenhumors handelt oder ein Animal Rights Statement in der Tradition der Grindcore-Urgesteine CARCASS, entzieht sich meiner Kenntnis.

Konzentrieren wir uns also auf die Musik. Die ist fast ausschließlich instrumental gehalten und ziemlich gut, wenn man auf Tracks steht, die klingen als hätten die beteiligten Musiker mindestens zwölf Finger an jeder Hand und vertrackte Komplex-Grooves, schräge Arpeggien und verschlungene Bass-Lines ebenso mit der Muttermilch aufgesogen, wie den furiosen Drive des (Punk)Rock.

Jazzcore eben. Masturbatoren-Gefrickel der gehobenen Art, verschachtelt, gniedelig, mitunter funkig schrill aber immer energetisch treibend. Eingängig ist hier naturgemäß erstmal nicht wirklich viel, wobei sich die Stücke mit jedem Hören unweigerlich ins Hirn fressen.

Wer sich eine ungleich simplere, dabei jedoch mindestens so virtuose Version der in diesem Genre nach wie vor unerreichten HELLA vorstellen kann, ohne einen musikologischen Allergieschock zu erleiden, liegt hier goldrichtig.

Fischhasser ebenso. (43:46) (07/10)