Die ersten drei Songs der schon 1993 gegründeten DAILY RIOT aus Saarbrücken sind komplett auf Deutsch gesungen und wundere mich sowieso, warum es nicht noch mehr Bands gibt, die sich so aufstellen? Ganz ehrlich, das knallt wie Hupe und die Texte sind wirklich gut.
Gerade im Hardcore gibt es genauso viele Stumpfbollobands wie es Saufproll-Oi!-Bands gibt, und wenn alle verstehen würden, was dort teilweise gesungen wird, wäre vielen Kids geholfen. DAILY RIOT setzen auf Oldschool-Hardcore und besonders „Bis hierher“ gefällt mir sehr gut.
Einziger Kritikpunkt ist, dass sie sich selbst musikalisch in eine enge Schublade pressen und dann bei „Gegen die Tradition“ das Gegenteil zu besingen. Die nächsten drei Songs steuern SCARS COME CLEAN bei und musikalisch gibt es nichts daran auszusetzen.
Sänger Michael hat einen heftigen deutschen Akzent und gerade bei „Do you set the rules“ ist es ziemlich anstrengend, nicht laut nach besserer Aussprache zu grölen. Live werden die drei Songs – genau wie bei DAILY RIOT – garantiert noch eine andere Wirkung haben und im Prinzip ist das ja viel wichtiger als jeder Tonträger.
Nichts ist schlimmer als eine Band, die auf Platte alles wegballert und auf der Bühne stinklangweilig ist. Zwei gute Bands und kurzweiliges Hörvergnügen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Sebastian Walkenhorst