Chapeau, nach den oftmals traurigen Bühnenauftritten von Steve „Cast Iron“ Smith in den vergangenen Jahren, bei denen man sich oftmals die Frage stellte, ob der Vollsuff nun vollständig das Erbe dieser großartigen Band übernommen hat und nur die Rentenkasse noch irgendwie bedient werden muss, liefert das einzig verbliebene Originalmitglied von RED ALERT mit seinen neuen Mitstreitern zwei mächtig starke Songs ab, die mit ihrem melancholischen Einschlag unweigerlich Erinnerungen an die verstorbenen Tony van Frater, Ian Syborn und Dickie Hammond wachrufen. Besonders „Wounds that never heal“ sticht hier als absolute Hymne mit Schlagrichtung „Dreams from the ghettos“ hervor, verzichtet aber glücklicherweise auf ausschweifende Gitarrenexperimente, ohne die „Blood, Sweat ’n’ Beers“ viel besser hätte werden können. 1984 aus Frankreich bilden ihrerseits den perfekten Partner für diese Split-EP mit leider nur vier Songs, liegen sie doch perfekt in der Schnittmenge zwischen RED LONDON und RED ALERT, wenngleich auch modern aufpoliert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #151 August/September 2020 und Dirk Klotzbach