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SPIRITWORLD

Pagan Rhythms

Was macht Rock’n’Roll gefährlich? Das Spiel mit dem, was anderen heilig ist. Mit dem was, von religiösen Eiferern jenen unterstellt wird, die nicht in ihren engen Kategorien denken. „Pagan Rhythms“ hat Stu Folsom aus Las Vegas entsprechend das Album seines Bandprojekts SPIRITWORLD betitelt – heidnische Rhythmen, siehe auch das Intro mit der Hetzrede eines christlichen Fanatikers. „Pagan Rhythms“ meint hier: metallischer, düsterer, growly Hardcore, der schon Ende 2020 für Aufsehen sorgte, als das Album auf Safe Inside Records mit der Katalognummer SIR-666 in Eigenregie erschien. Nun gibt es via Century Media quasi eine Neuauflage, die Stus Projekt weltweit noch etwas mehr Aufmerksamkeit bescheren dürfte. Stu kommt aus der Punk- und Hardcore-Szene von Las Vegas, war zuvor Sänger bei FOLSOM, die in den Nuller Jahren ein paar Alben veröffentlichten und auch mal auf dem Ieper Fest und als Teil der Persistence Tour spielten. SPIRITWORLD sind eine dunkle Macht, stehen für finstere, growly Hardcore mit metallischen Elementen – Stu nennt im Interview etwa SLAYER, OBITUARY, BOLT THROWER, INTEGRITY, ALL OUT WAR und ENTOMBED als Inspiration. Im Grunde ist die Band „sein“ Projekt, mit Thomas Pridgen (dr, MARS VOLTA) beziehungsweise Adam Alliott (ebenfalls Drums), Matt Schrum (gt) und Justin Fornof (bs) sowie Sam Pura (THE STORY SO FAR, SELF DEFENSE FAMILY) als Produzent entstanden neun Songs mit maximaler Durchschlagkraft, die schnörkellos und ohne moderne Spielereien fast schon archetypisch das Prinzip des metallischen Hardcore alter Schule durchdeklinieren. Folsom selbst spricht sogar von einem Konzeptalbum: „Es ist bevölkert mit Menschen, die mit ihrem Glauben ringen, während sie versuchen, die Grausamkeiten des Westens zu überleben, während etwas uraltes Böses erwacht und beginnt, das Licht der Gnade aus den Augen der Menschheit zu löschen.“ Smarter Typ, spannendes Konzept.