Das neue Album der Texaner gibt's erstmals nicht mehr in einer Vinyl-Version, zumindest nicht auf Estrus. Ob das eine generelle Tendenz darstellt oder eine Ausnahme, darüber bin ich mir nicht sicher, aber Fakt ist, dass gerade bei kleinen Labels die Finanzdecke mittlerweile sehr kurz geworden ist, und da muss dann auch mal ein Format genügen.
Scheiß drauf, die Musik zählt, und was Tim Kerr als Produzent seinen Uralt-Kumpels da an Sound zusammengemischt hat, ist mal wieder beachtlich: "Spinning Wheel" ist ein mächtiges, lautes, direktes Rock'n'Roll-Album, das unglaublich shaket.
Ein Gebräu, bestehend aus den ROLLING STONES zu ihrer besten Zeit, lässigem Sxities-Beat, der Wut der STOOGES und rohem Aussie-Rock. Und wichtig: zu keinem Zeitpunkt wird geholzt, sondern bei aller freigesetzter Energie immer auf nahezu hymnische Melodien gesetzt - wer hier seine Beine ruhig halten, hat ein Problem mit seinem Bewegungsapparat und sollte nicht verspottet werden, oder keinen Geschmack.
"Here comes Johnny" - was für ein Song! Und "The invisible man" - großartiger Text. Ach ja, das Bandmotto lautet "A midlife crisis put to music"... (32:54) (9/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Joachim Hiller