Der zweite Teil der Münzsammlung des Pedal-Steel-Spielers Spencer Cullums führt die folkige Zeitreise des Debüts fort. War das Vorgängeralbum noch recht britisch angehaucht, macht Cullum hier den einen oder anderen Abstecher in Gefilde des amerikanischen Folk der Sechziger und Siebziger. Flöten, Streicher („The same day departure“), Klavier – sowohl vom Instrumentarium, als auch vom Sound her klingt alles organisch und mit einer leichten akustischen Patina wie die fünfzig Jahre alten Originale. Für Abwechslung sorgen dabei zahlreiche Gäste, wie Caitlin Rose oder Yuma Abe von NEVER YOUNG BEACH. Die Verbundenheit zu Nashville zeigt das country-infizierte „Betwixt and between“. Und Songs wie „The three magnets“ merkt man zudem eine große Vorliebe für Psychedelica und Krautrock an. Etwas gewöhnen muss man sich an die sehr weit im Stereofeld rangierenden Gesänge und Instrumente. Soll vielleicht so. Und funktioniert auch in Mono. Ist in Stereo aber etwas seltsam. Egal. Ein angenehm zurückgelehntes, fluffiges Album.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Michael Schramm