Wer mal eine wirklich schwindelerregende Diskografie sehen will, sollte sich bei Discogs die der 1967 in Los Angeles von den Brüdern Ron und Russell Mael gegründeten SPARKS ansehen. Die dürften 99,9% der Menschen maximal mit deren Hit-Unfall „When do I get to sing ‚My way‘?“ in Verbindung bringen, aber damit kennt man dann auch nur circa ein Promille von deren kreativem Schaffen. Seit über fünfzig Jahren sind die Maels (Ron ist 75, Russell 73) unermüdlich aktiv und kreativ, und wenn der Begriff „eklektisch“ jemals angemessen war, dann um das Œuvre der SPARKS ansatzweise zu beschreiben. Ich möchte den Herren in keinster Weise zu nahe treten, aber in gewisser Weise hat ihr Tun etwas von Art Brut, obwohl diese Beschreibung zu krass, ja eigentlich beleidigend ist. Aber wie soll man auf diese überbordende Kreativität von der Verschrobenheit etwa eines Salvador Dalí auch anders reagieren als mit einem anhaltenden „What the fuck?!“ Seit Jahrzehnten jagen die Maels den perfekten Pop-Song, mit „When do I get to sing ‚My way‘?“ oder „This town ain’t big enough for both of us“ hatten sie den auch zwischenzeitlich mal gefunden, aber sie machen permanent weiter, es könnte ja sein, das nächste Lied trifft noch besser, noch direkter. In offizieller Zählweise ist „A Steady Drip, Drip, Drip“ das 24. Studioalbum, der verschmitzte Humor des Duos steckt in den Details, etwa in den Songtiteln, und es ist meines Erachtens nie zu spät, in die absurde Welt der SPARKS einzutauchen, was in absehbarer Zeit wohl mittels eines aktuell im Entstehen begriffenen Dokumentarfilms möglich sein wird.
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