"I can't believe that I would fall for all the crap in this song" - ein passender Kommentar zu diesem Album, in minimaler Abwandlung (aus "you" wird "I") des Titels von Track 4 auf Album 21 der Gebrüder Mael.
Seit 38 Jahren sind Ron und Russell Mael eine extrem seltsame Konstante des Pop-Biz: Hier und da ist ihnen mal ein Hit rausgerutscht (remember "This town ain't big enough for both of us" oder "When do I get to sing My Way?"), aber den Rest der Zeit waren sie damit beschäftigt, die unglaublichsten Vokalpassagen (Russells Falsett-Gesang ist zu Recht legendär) mit Rons musikalischen Eskapaden zwischen BEACH BOYS und Phil Spector zu kombinieren, sich permanent neu zu erfinden, meist zwischen den Stühlen zu landen, und dabei eine Kreativität an den Tag zu legen, die immer wieder dazu verleitet, die Worte Genie und Wahnsinn miteinander in Beziehung setzen.
Und nun also "Exotic Creatures Of The Dark", der neueste Streich: Ein nahezu unbeschreibliches Meisterwerk voller cheesy Bombast und ergreifenden Streicherparts, wundervollen Pop-Melodien und textlichen Geniestreichen (siehe "Let the monkey drive", "Good morning" oder "Lighten up, Morrissey"), ein Album, das mir den Glauben zurückgegeben hat, dass die Pop-Musik noch nicht am Ende ihres evolutionären Zyklus angelangt ist.
Und ich bin mir nach einer Interviewbegegnung mit den Maels immer noch nicht sicher, ob die beiden Herren Ende 50 wirklich von diesem Planeten stammen - wenn doch, dann aus einem tiefen, dunklen Ozean.
Simply genious! (9)
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