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SOUTH PARK: IMAGINATIONLAND

Letzten Monat erschien hierzulande die 11. Season von SOUTH PARK, die laut einem Großteil der Fans zu einer der besten der Serie gehört. Da möchte man gar nicht widersprechen, zumal hier wieder einige großartige Folgen dabei sind, wie „Guitar Queer-O“, in der die „Guitar Hero“-Besessenheit einiger Charaktere behandelt wird, die brillante 300-Parodie „D-Yikes!“, in der es um die Verteidigung einer Lesben-Kneipe geht, die 24-Parodie „The Snuke“ („the terrorists have snuck a snuke in her snizz ...“), „ Le Petit Tourette“, in der Cartman vorgibt, das Tourette-Syndrom zu haben, oder „Night of the Living Homeless“, in der es keine Zombies sondern eine Invasion von Obdachlosen gibt.

Das Herzstück der 11. Season sind allerdings die drei Folgen von „Imaginationland“, auch bekannt als „Kyle Sucks Cartman’s Balls: The Trilogy“, die Trey Parker und Matt Stone noch mal zu einem kompletten Film zusammenschnitten, was sie zuerst eigentlich nicht wollten, und der jetzt als so genannter unzensierter Director’s Cut, verlängert um knapp vier Minuten separat auf DVD erschien.

Das Ganze hat zwar mit knapp 70 Minuten immer noch keine Spielfilmlänge, ist aber einfach so gelungen, dass man sich die Dreifach-Folge immer wieder anschauen kann. Manko des Director’s Cut ist höchstens das Bildformat, denn auch wenn es rechts und links etwas mehr zu sehen gibt, wurde oben und unten einiges weggeschnitten, um ein Kinoformat vorzutäuschen.

Als Bonus gibt es auf der DVD noch die beiden älteren Folgen „Woodland Critter Christmas“ und „Manbearpig“, die zwar schon bekannt sind, aber zumindest einen inhaltlichen Bezug zu „Imaginationland I-III“ besitzen und auch ziemlich klasse sind.

Klasse ist wie gesagt auch „Imaginationland I-III“, dessen Basis beziehungsweise Running Gag eine bescheuerte Wette zwischen Cartman und Kyle ist, denn Kyle behauptet, es gäbe keine Kobolde und soll, falls Cartman das Gegenteil beweisen kann, diesem die Eier lutschen.

Ein Kobold taucht tatsächlich auf, allerdings hat Cartman im weiteren Verlauf der Handlung extreme Probleme, seine Wettschuld einzutreiben, da muslimische Terroristen die Fantasie der Menschen angegriffen haben und die Jungs aus South Park dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Das gibt Parker und Stone wieder reichlich Gelegenheit, geschmacklose Scherze, Tagespolitik und Filmparodien (u.a. STARGATE, SAVING PRIVATE RYAN und DER HERR DER RINGE) zu verarbeiten, was „Imaginationland I-III“ insgesamt zu einem echten Klassiker der Serie macht.

In einer besonders amüsanten Sequenz erhofft sich das US-Militär bei der Bekämpfung der Terroristen Hilfe von drei Regisseuren der so genannten Traumfabrik: M. Night Shyamalan, Mel Gibson und Michael Bay.

Während Gibson tatsächlich einen guten Tipp hat, sind Shyamalan und Bay leider weniger hilfreich: „Mr. Bay, can you think of any idea how to outwit these terrorists?“ - „I believe I can. We start...

by making a big CG building and then we have a meteor go CROSSHH! And it, and it’s all like CRAAWWWLL. And motorcycles burst into flame while they jump over these helicopters, right?“ - „No no! We need ideas how to stop the terrorists!“ - „An eighteen-wheeler spins out of control and it’s all like BROSSHH! And then this huuuge tanker full of dyna...“ - „Those aren’t ideas, those are special effects!“ - „I...

don’t understand the difference.“ Dem muss man wohl nichts mehr hinzufügen ... SOUTH PARK: IMAGINATIONLAND ist zwar kein zweiter SOUTH PARK: BIGGER LONGER & UNCUT geworden, aber das komplexe Konzept überzeugt auf der ganzen Linie, was ja bei verlängerten TV-Serien nicht unbedingt selbstverständlich ist, und selbst die sehr gut gemachten bisherigen FUTURAMA-Filme hatten in dieser Hinsicht einige Durchhänger.