WINTER FAMILY

South From Here

Willkommen in der Welt wirrer Spinnermusik, in diesem Fall repräsentiert durch Ruth Rosenthal (Jerusalem) und Xavier Klaine (Paris), die sich 2004 in Jaffa kennen lernten, in Paris und Tel Aviv leben (zwischenzeitlich auch in Brooklyn) und dort auch in die Theater- und Kunstszene involviert sind.

Und einige Platten haben sie in den letzten zehn Jahren auch noch aufgenommen. Die neueste Veröffentlichung heißt „South From Here“ und dürfte auch Fans von Jad Fair und Daniel Johnston ansprechen, wobei die skizzenhafte Natur der Songs und ihre surreale Verträumtheit ebenfalls an das PSYCHIC TV-Album „A Pagan Day“ erinnern.

Das Duo selbst nennt diesen von schrägen Orgelklängen dominierten Minimal-Pop „Doom swing“, „Weird wave“ oder „Funeral pop“, quasi die verzerrte Karikatur eines mit Bontempi-Orgel bewaffneten Alleinunterhalters, der jeden Polterabend zur Irrenhaus-Party machen dürfte.

Trotz allem Pessimismus, der in den Texten mitschwingt, und der oft schwermütigen musikalischen Untermalung, lautet das positive Motto des Duos offenbar „Das Leben ist schön“. Aber das ist oft eben auch ganz schön seltsam, wie die Musik von WINTER FAMILY.