„HALSHUG klingen, als seien sie zur Musik von DISCHARGE gezeugt und gesäugt worden, als seien sie mit ANTI-CIMEX und WOLFPACK aufgewachsen.“ Das schrieb ich 2015 zur „Blodets Bånd“-8-Song-Debüt-12“ der 2013 in Kopenhagen gegründeten Band, die mit „Sort Sind“ nun – ebenfalls via Southern Lord – ihr erstes Album raus hat.
Irgendwie hoffe ich, dass die drei Typen auf dem Cover nicht Jakob, Mads und Mathias sind, denn die Kerle, die da vor einem alten BMW posieren, sehen eher aus wie Hooligans aus einem Buch von Irvine Welsh.
Aber so, wie sich ein Hooligan kampfhundgleich in einen Anhänger eines anderen lachhaften Rasensportvereins verbeißt, so verbeißen sich auch HALSHUG in ihre Musik. Dystopischer Crustpunk mit heiserem, aber nie prollig gebelltem Gesang und einem stetigen Wechsel von Knüppelparts und schweren, langsamen Passagen.
Als Intro haben sie einen Ausschnitt aus der dänischen Dokumentation „Blodets Bånd“ („Blutsbande“) gewählt, die ein anderes Bild des Landes zeichnet als das dänische Tourismusbüro, und Kritik an sozialen Missständen ist wohl auch das sich durchziehende Thema – was man gerne genauer nachlesen würde, doch Southern Lord behandelt CD-Käufer stiefmütterlich, denn Lyrics finden sich hier nicht.
Zusammen mit den Norwegern NAG derzeit der spannendste skandinavische Hardcore-Export.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Joachim Hiller