SOPHIA, DER TOD UND ICH

Thees Uhlmann

Nun hat es auch Thees Uhlmann getan. Der Musiker und Sänger, schon seit geraumer Zeit solo unterwegs und seine Band TOMTE auf Eis gelegt, hat seinen ersten Roman geschrieben. Rund 15 Jahre nach seinem TOCOTRONIC-Tourtagebuch versucht sich Uhlmann nun an so etwas wie ernstzunehmender Literatur.

In seinem Roman „Sophia, der Tod und ich“ lässt er seinen Ich-Erzähler auf seinen eigenen Tod treffen. Der steht eines Tages bei ihm vor der Tür und will ihn mitnehmen. Durch widrige Umstände und lustig Zufälle wird das Ableben aber vorerst verhindert und die beiden machen sich zusammen mit Sophia, der Ex-Freundin des Erzählers, auf, um dessen Sohn aufzusuchen und nebenbei einen konkurrierenden anderen Tod auszuschalten.

Damit der Roadtrip endgültig aus dem Ruder laufen kann, kommt auch noch die Mutter des Erzählers mit, die sich als resolute Dame entpuppt, die der bunten Truppe ordentlich einheizt. Das Ganze trieft nur so vor subtiler Komik und vor allem die Figur des Todes, in all ihrer Tolpatschigkeit und Weltfremdheit, gibt der Geschichte die nötige Würze.

Uhlmanns Debütroman überzeugt durch Kurzweil und so manch tiefgründigen Gedanken zum Thema Tod, mit dem er insgesamt sehr spielerisch umgeht und diesem so etwas an Schwere nimmt. Wo kann man sonst so schön mit dem Tod persönlich einen trinken gehen? Bei einem solchen Tod braucht man keine Angst mehr vor seinem Ableben haben.

Und bei so einem Roman kann man Uhlmann nicht mehr nur als Sänger und Musiker wahrnehmen, sondern muss ihm nun endgültig auch ein literarisches Talent attestieren. Mal sehen, was er da zukünftig noch nachlegen wird.