Womöglich standen große Vertreter des Mysteriösen und Grausamen, das doch irgendwie seltsam anziehend wirkt, wie Antonin Artaud oder Aleister Crowley Pate für dieses Werk voller unheimlicher Schönheit.
Detailreiche Akustikspinnereien und Feedbackexperimente treffen auf magisch-expressive Rhythmuserfindungen. Dass die MAGIK MARKERS aus Ungarn sich auf der Bühne zusammen mit SUNN O))), LIGHTNING BOLT oder COMETS ON FIRE wohl fühlen ist kein Wunder, agieren sie doch ähnlich.
Zwar ist ihr düsterer, manischer Sound fast durchweg improvisiert und ähnelt dabei teilweise auch den frühen Werken von ANIMAL COLLECTIVE, aber anderes als diese bleiben sie ungreifbar, zäh und bedrohlich.
Alle vier Songs sind in wechselnder Besetzung aufgenommen, schlagen dabei entsprechend auch sehr verschiedene Richtungen an, und auch wenn die Strukturen und die Herangehensweise eher psychedelischen und folkigen Mustern entsprechen, erinnert das Ergebnis mitunter stark an "Confusion Is Sex", verbindet mit ähnlicher Dringlichkeit, Industrial, Punk und NoWave, und ist doch - anders als SONIC YOUTH selbst mittlerweile - nie in der Vergangenheit gefangen, sondern gelingt es den MAGIK MARKERS eine magische und spannende Musik zu erfinden, die sich vielleicht einmal als so stilbildend erweist wie "Confusion Is Sex" einst.
(30:44) (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Chris Wilpert