Steve Mackay, wer ist denn das nu wieder? Aber tatsächlich, das Info lügt nicht, Mackay hat auf „Funhouse“ von den STOOGES Saxophon gespielt und ist auch auf der DVD „Live in Detroit“ mit dem Reunion-Konzert von 2003 zu sehen.
Und mit den VIOLENT FEMMES stand er ebenfalls Mitte der Achtziger oft zusammen auf der Bühne. Viel eigenes Studiomaterial scheint es von ihm allerdings nicht zu geben, überwiegend war der Mann wohl Saxophonist for hire (längere Zeit hatte er wohl auch gar nichts mit Musik am Hut und arbeitete als Elektriker), der für „Sometimes Like This I Talk“ zwischen 2006 und 2010 auf der ganzen Welt mit unterschiedlichsten Musikern eingespielte Nummern zusammengestellt hat, die von einem starken Live-Feeling geprägt werden.
Man könnte meinen, einem Konzert in einem kleineren Club beizuwohnen, bei Platten aus dem Dunstkreis von Jazz kein ungewohnter Eindruck. Jazz ist wohl das beste Etikett für „Sometimes Like This I Talk“, so ganz festnageln lassen will sich Mackay offenbar auch nicht, klingt mal etwas lateinamerikanisch, dann deutlich europäischer oder lässt seine Vergangenheit in den oben genannten Bands mehr oder weniger deutlich zum Zug kommen.
Bei fünf Stücken ist dann auch STOOGES-Aushilfs-Bassist Mike Watt vertreten (nach MINUTEMEN oder fIREHOSE hört sich das aber deshalb nicht an) – und dreimal darf man raten, wer sich hinter dem Gastsänger Ypsi Jim verbirgt.
Eine spannendes, wenn auch aufgrund seiner stilistischen Bandbreite sperriges Album, das man sich erst mal erarbeiten muss, aber das lohnt sich durchaus.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Thomas Kerpen