Brendan Canning ist Gründungsmitglied der kanadischen, äh, "Indierock-Supergroup" BROKEN SOCIAL SCENE, die ich eigentlich ziemlich überbewertet finde. In diesem Zusammenhang muss ich auch mit Schrecken an die noch öderen Singer/Songwriter-Platten von deren anderem Mitglied Jason Collett denken.
Auch wenn Canning kein so richtig doller Sänger ist, merkt man seinen dichten, voluminösen Songs wenigstens sofort an, dass sie um zupackende, rockige Momente bemüht sind, selbst wenn die tatsächlich mal etwas reduzierter oder auch psychedelischer anmuten sollten.
Also glücklicherweise keine der üblichen Lagerfeuerplatten, wohl immer die größte Gefahr, wenn sich gestandene Indierocker solo betätigen, und eher eine Fortführung von BROKEN SOCIAL SCENE in etwas anderem Gewand.
Das gefällt, trotz meiner Abneigung gegen Cannings Hauptband, vielleicht weil hier ein paar Köche weniger involviert sind, die den Brei verderben könnten, und weil sein Songwriting auch weniger verkrampft und manieristisch wirkt.
Das allzu funkige "Love is new" ist zwar ein bisschen grenzwertig, aber Canning wirkt auch dabei angenehm aggressiv. Insgesamt ist "Something For All Of Us ..." ein Album, das dank einfallsreicher Instrumentierung und cleverem Songwriting genau das ist, was ich mir unter gutem Indierock vorstelle.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Kerpen