Hölle und Verdammnis, bei dieser Scheibe kommen mir ja beinahe wieder die Frühstücksflocken hoch! Nein, nicht weil HEADBUTT womöglich so schlecht sind, sondern weil die Londoner "Band" ein konsequent kompromissloses Krackkonzept verfolgt, dessen Intensität kaum zu toppen ist: klassischer Noiserock wird hier brutal überzogen, wildes Geschrei mit Feedbacks unterlegt, dazu tribalistisches Drumming, das kurz zuvor noch dubbig groovete, gefolgt von pumpenden BIG BLACK-Passagen, Soundscape-Passagen (oder so) und LoFi-Schuhschachtel-Gerumpel.
Aber irgendwie haben es HEADBUTT mal wieder geschafft, diesem Monstrum von Platte eine Klammer anzulegen, ein Mindestmass von Struktur hineinzubringen. Folglich ist dieses Album bei aller Brachialität durchaus hörbar, wobei man sich allerdings schon im Klaren sein muss, dass klassische Songstrukturen diesen Herren hier ein Graus sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #33 IV 1998 und Joachim Hiller