Auch auf seinem drittem Album bemüht sich der US-Rapper mit spanischem Wohnsitz nach Kräften, von links nach rechts so ziemlich alle anzupissen, die meinen, die Welt ganz genau und streng nach ihren Dogmen erklären zu können (eingeschlossen sich selbst).
Ja, das ist ein ganz schön umfangreiches Klientel, so dass der gute Mann in absehbarer Zukunft sicher nicht um Inspiration für bissige Lyrics bangen muss. Bei aller listigen Boshaftigkeit und der Freude an Grenzüberschreitung und gnadenloser Selbstreflektion lässt SOLE dabei nie den Humor missen und verliert zu keiner Zeit den Flow der Rhymes und den Track aus dem Auge.
Die Beats bollern teilweise wie Dämonenpauken on Acid und die warmen Samples erzeugen eine angenehm organische Atmosphäre, über die das Gemotze des MCs nochmal so gut abheben kann. Zusammen mit dem Album von PEDESTRIAN stimmt mich diese geile Platte optimistisch, was den Underground-HipHop in diesem Jahr angeht.
(54:30) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Ulf Imwiehe