DASHER

Sodium

War jemand bei einer Show der letzten JAPANDROIDS-Tour? Dann bestand die Chance, DASHER zu sehen, die als Opener mitreisten und nun via Jagjaguwar ihr „richtiges“ Debütalbum veröffentlichen. Anfangs in Atlanta, Georgia und nun in Bloomington, Indiana ansässig, hat Schlagzeugerin und Sängerin Kylee Kimbrough die Band umbesetzt, Garry Mara spielt jetzt Bass und Derek McChain Gitarre, und ich kenne das selbstveröffentlichte Debüt „Yeah I Know“ von 2013 und die beiden Singles von 2014 zwar nicht, doch den Wumms, der „Sodium“ auszeichnet, werden sie wohl schon immer gehabt haben: Kylee haut extrem drauf und rein, und ihr Gesang ist zwar meist lakonisch und monoton, bewegt sich auf einer Tonhöhe, aber das ist so rauh und verzweifelt und derb, dass es die Intensität nur verstärkt.

Und wenn sie dann doch mal mehr „singt“, hat das was latent MISFITS-haftes. Böser Noiserock, der seinerzeit sicher ganz nach Tom Hazelmyers Geschmack gewesen wäre, trifft auf post-rockiges Extremgelärme à la A PLACE TO BURY STRANGERS und eine Spur Jay Reatard-Wahnsinn.

Angst, Verzweiflung, Wut in Musik gegossen, eine einzige Zerstörungsorgie, drängend und mitreißend und dabei nie plump. Die elf Songs rattern vorbei wie ein Güterzug in der Nacht, ein einziger Rausch aus Hall und Feedbacks.

Ist es/er vorbei, atmet man erstmal durch – und freut sich schon aufs nächste Mal.