SNUFF

Disposable Income CD

Wollen wir nicht hoffen, dass bald wahr wird, was im SNUFF-Interview angedeutet wird, nämlich das Ende der Band in naher Zukunft. Es wäre verdammt schade um SNUFF, gerade auch angesichts dieses phänomenalen Albums.

Bands nämlich, die man schon beim ersten Takt erkennt, sind selten, und wenn schon LEATHERFACE in nächster Zeit ob Frankies Vaterfreuden eher selten auf der Bühne stehen werden, können nicht auch noch SNUFF eine Auszeit nehmen, finde ich.

Was die 15(!) Songs auf „Disposable Income" betrifft, so ist vom im Ox-Interview immer wieder betonten Mod-Einfluss meiner Meinung nach nicht mehr zu hören/spüren als sonst auch. SNUFF klingen hier nämlich vor allem nach SNUFF, setzen immer wieder stark auf den Einsatz ihrer Hammond-Orgel, was absolut großartig kommt, und haben mal wieder die besten Punkrock-Chorgesänge überhaupt, mit sehr relaxten, langgestreckten Melodiebögen.

Und wenn's dann im Einzelfall beinahe schon zu sweet wird (und genau da haben SNUFF diesen schwer zu beschreibenden Soul-goes-Punk-Touch), kommt im nächsten Track gleich wieder die fette Rockgitarre zum Einsatz.

Was die DESCENDENTS für die USA in Sachen Punk goes Pop waren, sind SNUFF für England. Und sollte hiernach alles vorbei sein, kann man SNUFF jedenfalls nicht den Vorwurf machen, ausgebrannt, alt und schlapp gewesen zu sein auf ihrem letzten Album - nein, „Disposable Income" ist eine trotzig geballte Faust.

(58:00) 8/10