Wenn die Briten SNUFF ein Album auf den Markt bringen, ist das auf jeden Fall ein Grund zur Euphorie – besonders wenn es so gut klingt wie dieses. Dessen Titel lautet kurz und knackig „Crepuscolo Dorato Della Bruschetta Borsetta Calzetta Cacchetta Trombetta Lambretta Giallo Ossido, Ooooooh Così Magnifico!“ und wird Anfang März von Sbäm Records und ihrem bandeigenem Label 10 Past 12 Records veröffentlicht. Das Album umfasst verschiedene Genreeinflüsse aus Metal, Hardcore und Ska, die wieder in gewohnter Qualität von Punkrock zusammengehalten werden. Auch an Orgeleinsätzen von Lee Murphy mangelt es nicht. Unter anderem kommt die Orgel in „Fish and chips“ und „Hard times“ zum Einsatz und vervollständigt damit den Sound der Band. Daneben sticht auch die von Oli Stewart gespielte Posaune hervor. Gekonnt setzt er damit Akzente, wodurch sie richtig schön zur Geltung kommt. Getragen wird das Gerüst von Schlagzeuger und Sänger Duncan Redmonds, der in dem Instrumental „Barbara gelata“ mit Präzision und Einfallsreichtum glänzen darf. Gitarrist Loz Wong und Bassist Dan Goatham bauen genau hier auf und zeigen, dass sie genauso melodiös wie hart sein können, und bringen damit Abwechslung in den Sound, die das Hörerlebnis nur noch weiter verschönert. Für einen weiteren Genuss für die Ohren sorgt die Aufteilung der Songs. Mit dem einen oder anderem ruhigerem Stück schaffen es SNUFF, das Album lebendig klingen zu lassen. Denn so wirkt es nicht nur wie eine lose Ansammlung von Liedern, die sich den Platz auf einem Tonträger teilen dürfen. „One of those days“ ist einer dieser ruhigeren Tracks, der durch seine angenehm melancholische Art kurz mal das Tempo runterschraubt und damit diesen wunderbaren Effekt der Lebendigkeit vermittelt. Aber keine Sorge, es trieft nicht vor Melancholie. Doch nicht nur aufgrund des bisher Aufgezählten schätze ich SNUFF so sehr. Ich schätze es ebenso, dass sie sehr eingängig klingen können, ohne zu sehr mit Hymnen zu arbeiten, und das beweisen sie auch auf ihrem neuen Album wieder. Grund dafür ist unter anderem die Symbiose zwischen Gesang und Gitarre wie in „Looks alright from here“. Ein letztes Highlight, mit dem das Album abgeschlossen wird, ist „Bing bong“, das musikalisch noch mal zum Aufstehen und melodischem Mitbewegen motiviert. Man könnte es als den Tanz-Hit des Albums betiteln. Nach etwas über 25 Minuten ist das Vergnügen leider schon vorbei. Durch die Lebendigkeit vergeht die Zeit dabei wie im Flug und es fühlt sich an, als hätte man gerade erst zwei Songs gehört – ein fantastisches Album!
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