In den fast zwanzig Jahren ihres Bestehens haben es SLUT auf sieben Alben, diverse EPs und einen guten Ruf gebracht. Entsprechend dick ist der Waschzettel der Plattenfirma, der auch noch „Line Notes“ von Juli Zeh gesponsort bekommt.
Passend zum anstehenden Bandjubiläum haben die Ingolstädter auf „A Lie Nation“ mit allen bisherigen Produzenten zusammengearbeitet. Herauskgekommen ist ein dennoch homogenes Album, das sich aus den letzten drei Jahrzehnten Indiepop bedient, das Ganze mit leicht elektronischem Einschlag.
„Broke my backbone“ gereicht BLOC PARTY zu Ehre, während das feine „Remote controlled“ mit seinem dominanten Bass JOY DIVISION in die Gegenwart holt. Auf „Silk road blues“ darf sogar nochmal die in den Neunzigern durch KULA-SHAKER gekillte Sitar ran.
In ihrem zwanzigsten Jahr wagen SLUT vieles und eigentlich geht das meiste davon in Ordnung. Die Songs sind variabel, die Musik eingängig. Deswegen nur am Rande etwas Gemecker: Insgesamt hätte ich mir mehr Zickigkeit beziehungsweise einige Ecken gewünscht.
„A Lie Nation“ plätschert dann doch ein wenig zu brav und zu unspektakulär aus den Boxen.
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