22-PISTEPIRKKO, das sind die beiden Brüder P-K und Asko Keränen und ihr Freund Espe Haverinen. Alle drei stammen aus Utajärvi, einem kleinen finnischen Dorf am Polarkreis. 22-P entstanden aus der Band MATTI MÄTÖ & SS, einer RAMONES-Coverband.
1982 gewannen 22-P überraschend den Titel "Beste finnische Rockband". 1983 folgte die erste EP und ein Jahr später folgte mit "Piano, Rumpu & Kukka" das erste Album. Fast 25 Jahre später veröffentlichen 22-P ihr zehntes Album "Drops & Kicks".
22-P vermischen in ihrer Musik die verschiedensten Stile: Blues, Punk, Rock, Elektro, Country (Asko: "Everything is welcome."). 2001 begleitete Andreas Haaning Christiansen die Band mit seiner Kamera während einer Tournee durch Nordeuropa: 50 Konzerte in 50 Tagen.
Neben den Live-Sequenzen sieht man immer wieder die Autobahnen, die Band beziehungsweise die Crew beim Zeitvertreib im Bus. "Sleep Good - Rock Well" ist quasi ein 58-minütiges Tourdokument, mit Backstageszenen (Asko selbstkritisch.
"It was a nice gig ... but it was difficult ... because it was kind of okay ... But we really couldn't kick ass and go to the roof ..."), mit Interviews (Espe: "Ich wollte in zwanzig Jahren die Band zwanzig Mal verlassen.") und schönen Bilder und toller Musik.
Es geht um das Miteinander von drei Freunden und Musikern (beziehungsweise zwei Brüdern) und ihre Wünsche, ihre Gedanken über Freundschaft und Musik. Es zeigt die Bandmitglieder von einer natürlichen Seite, so etwa, wenn Espe, der Schlagzeuger, am frühen Morgen bei einem Radiobesuch fast am Mikrofon einschläft.
Wenn P-K sagt, sie möchten Musik machen, die bewegt und berührt, dann wirkt das sehr sympathisch. Es kommen auch Konzertbesucher zu Wort, wie etwa der Autogrammjäger aus Düsseldorf mit seinen gesammelten 80.000 Autogrammen.
Die Live-Songs stammen, von Klassikern wie "Birdy" einmal abgesehen, gut zur Hälfte aus der "Rally Of Love"-Phase. Zum Schluss des Films gibt es noch Bilder aus Finnland. 2003 besuchte Christiansen die Band zu Hause.
Unter anderem hält er auch eine Aufnahmesession für "Drops & Kicks" im "House Of Rock" fest. Das ist ein kleines (Ferien?-)Haus von einem Bekannten, in dem sich die Band samt Equipment einnistet und Songs aufnimmt: Geschlafen wird im Auto, da das kleine Haus mit Kabeln, Verstärkern, Boxen und Musikinstrumenten voll gestellt ist.
Neben der 22-minütigen "The House Of Rock Session" (natürlich mit "I knew") gibt es noch unter dem Titel "The B-Flow" weitere "Outtakes" zu sehen und zu hören, unter anderem tolle Versionen von "Freeman" live in Sundsvall, "This Time" in Odense - das Ganze geht 61 Minuten.
Am besten gefällt mir die 11-minütige Aufnahme von 22-P bei einem Showcase anlässlich ihrer Buchpräsentation. Am helllichten Tag stehen die Drei im Buchladen vor einer großen Fensterscheibe und singen Songs wie "I got burned" oder "Horses & cards".
Dazu sieht man im Hintergrund Busse und Straßenbahnen vorbeifahren sowie dick eingepackte Passanten und Skater vorbeiziehen. Dazu gibt es noch eine weitere Version von "Sleep good - rock well", diesmal aber mit Kommentaren der Band und des Machers zum Film.
Ganz Freimütig erzählt er hier zum Beispiel, wie er zu Drehbeginn zum ersten Mal eine Kamera in den Händen hielt. Hier lernt man die verschiedenen Charaktere kennen und lieben. Etwa wenn P-K im Film über seinen Bruder sagt, er sei ihm mit seinen Gedankensprüngen manchmal zu schnell.
Asko bemängelt hingegen, manchmal, wenn es schnell gehen muss, braucht er einfach zu lange. Abgerundet wird diese liebevolle Zusammenstellung durch diverse Bilder. Ein 16:9-Bildformat, PAL Sound sowie englisch-, französisch-, deutsch-, finnisch- oder dänischsprachige Untertitel machen diese DVD zu einem Muss für alle Freunde gepflegter Rockmusik (P-K: "AC/DC sind die Besten").
Das Einzige, was auf dieser DVD fehlt, ist eine Diskografie.
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