Das in London ansäßige Label Monotreme Records hat hier sicherlich gut daran getan LOWER FOURTY EIGHT in seinen Rooster aufzunehmen. Das Trio aus San Francisco spielt schnelle rockige Songs mit einem Hang zur Disharmonie und zum Stakkato, wie dies so viele Postcoreler haben.
Man beeindruckt jedoch mit komplexen Songs und es gelingt ihnen durch die Bank die Lieder so vielschichtig zu gestalten, dass man sich in den Songs verliert, ständig überrascht wird, das Album einem Wechselbad an Gefühlen gleicht und ganz generell einer Achterbahnfahrt nicht unähnlich ist.
Euphorie und Angst liegen nahe beieinander und teilweise hat "Skin Failure" schon etwas beklemmendes an sich, die Hektik der modernen Welt, ihre Verwirrung, die kurzen Glücksgefühle werden gut eingefangen, und man spielt bewusst mit Stimmungen und so hat man acht Epen geschaffen, die eher in der Magengegend rumoren, als einem Ohrwürmer in die Gehörgänge zu setzen.
Ein Album zum Fühlen, nicht zum Verstehen und schon gar nicht zum Beschreiben. Hier gibt's jedenfalls Abwechslung für den ins Zwangsjackett von Drei-Minuten-Songs gesteckten Zuhörer. Ein Erlebnis.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Thomas Eberhardt