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SKEPTIKER EUGEN B

Innenfrost

Der sympathische Berliner Herr Balanskat streift sich weiter sein DIE SKEPTIKER-Korsett ab und hat nun mit „Innenfrost“ nach seinem ebenso betitelten Gedichtband eine neue Solo-CD (und Doppel-Vinyl) am Start. Zunächst startet das „Rockalbum“ mit dem Titel „Kontakt“. Dabei vollzieht Balanskat textlich seinen gewohnten Libido-artigen Dreisprung: „Kontakt, am liebsten nackt, ich liebe sie“. Mit Reggae-Dub-Klängen geht es dann an die „Einsicht“ und dann rockt der Song noch gehörig los. Mit einem (hier nicht verwendeten) Disco-Groove wäre das Lied sogar schlagertauglich, aber im besten Sinne. In „Madeleine“ liebkost Tiger Lilly Marleen von BONSAI KITTEN den guten Eugen, textlich und inhaltlich, und Eugen variiert mit seiner Stimme weit mehr als bei seiner Hauptband. „Wohlgesonnen“ ist so ein Song, der in etwa auch zu seinen Skeptikern gepasst hätte. Mit „Unzufrieden“ wird hoffentlich nicht das Punk-Komitee auf den Plan gerufen: „Bei einem unzufriedenen Weib, fliehe mit wehenden Fahnen (...) steht der Terror auf ihren Fahnen“. Beim „Symphonic Album“ geht es dann, wie der Name schon sagt, um klassische Arrangements. Aber mir ist das für den begrenzten Raum dieses Reviews „zu viel“. „Wir zogen fort“ ist musikalisch wirklich prachtvoll arrangiert, es geht vermutlich um den Weg in einen Weltkrieg, und bei nach 1950 Geborenen, habe ich da immer Bauchweh. Jedoch: Kunst ist oft auch das, was der Empfänger im Kopf daraus macht. Bewertung gilt nur für das „Rockalbum“. Gut gemacht, du feiner Punk-Chansonier.