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BEAUTY OF GEMINA

Skeleton Dreams

Um es vorwegzunehmen: Auf dem neunten Studioalbum der Schweizer Düster-Rock-Formation THE BEAUTY OF GEMINA hat die Stimmlage von Mastermind Michael Sele ihren Zenit erreicht. Er schafft einen beeindruckenden gesanglichen Spagat mit seinem melancholisch-düsteren Timbre zwischen dem späten Leonard Cohen, wie bei dessen Song „You want it darker“, Mark Lanegan und Hugo Race, zum Beispiel bei einem Album-Highlight wie „Friends of mine“. Ein wenig schwingt noch der Geist stilverwandter Wave-Bands wie GOLDEN APES, AND ALSO THE TREES oder DIE ART mit. Aber es ist unmissverständlich, dass sich die Band stilistisch durch emotional-tiefgründige Instrumentierungen, teilweise mit Streichern, leicht in Richtung NICK CAVE & THE BAD SEEDS entwickelt hat. Gleichzeitig finden stärker Gitarren-dominierte Singer/Songwriter-Elemente Eingang in die Songs, die sämtlich eine gut temperierte Dramaturgie inszenieren. Man gewinnt den Eindruck, Michael Sele ist auf der langen Suche nach den authentischen Songs seines Innersten am Ziel angelangt. Noch mehr als beim bereits gelungenen Vorgänger „Flying With The Owl“ haben die Songs die Qualität von Soundtracks für Filme von Wim Wenders oder David Lynch. Es mag ein Zufall sein, dass „Skeleton Dreams“ einen ähnlichen Albumtitel hat wie „Skeleton Tree“ von NICK CAVE & THE BAD SEEDS.