SKARAB

s/t

Manchmal ist über Musik zu schreiben sehr ermüdend und einfach nur Arbeit, manchmal aber wird man, wie hier, unerwartet mitten ins Herz getroffen und ist von jeder Sekunde eines Albums fasziniert. SKARAB sind der neueste Ableger des Zeitgeister-Clans, einem Label, das noch nie auch nur eine Minute triviale Musik veröffentlicht hat und doch von so wenigen Musikern in immer neuen Konstellationen getragen wird.

Auch wenn Christian Kolf (ISLAND, WOBURN HOUSE, OWL, SLON, VALBORG) diesmal nicht zur Gitarre greift, gibt er durch seinen düsteren emotionalen Gesang SKARAB ein unverwechselbares Gesicht, während Tim Steffens (KLABAUTAMANN) diese Endzeitmelancholie komponiert hat.

SKARAB ist nicht kategorisierbare Musik, sondern vertontes Gefühl. Das macht die teilweise prog-rockig-post-metallischen Tonfolgen beinahe zur Nebensache. Obwohl die Musik etwas kantig ist, fließt sie kontinuierlich dahin, während Kolfs Gesang zwischen leidender Wehmut und kontrolliertem Wahnsinn pendelt.

Dass das Album einen vorzüglichen organischen Analog-Sound hat, braucht man bei einer Zeitgeister-Band kaum noch erwähnen. Fantastisch.