SILENT KILLER: READY TO KILL THE RUDE

Park Cheol-hies YEUI-EOMNEUN GEOTDEUL, dessen internationaler Titel NO MERCY FOR THE RUDE lautet, in Deutschland aber in SILENT KILLER: READY TO KILL THE RUDE umgetauft wurde, ist im insgesamt schwer durchwachsenen Kino Südkoreas durchaus ein kleiner Geheimtipp und eine humorvolle Variation typischer Gangsterfilme.

Grandios ist mal wieder, dass es für koreanische Namen offenbar keine einheitliche Schreibweise gibt, denn Regisseur Park Cheol-hie wird auf der deutschen DVD als Park Chulhee aufgeführt, was stimmt denn nun? Whatever, in SILENT KILLER geht es jedenfalls um einen stummen Killer, der gar nicht stumm ist, sondern nur eine zu kurze Zunge hat, und deshalb ist es ihm peinlich, damit zu sprechen.

Der ist außerdem mit einem seltsamen Ehrenkodex ausgestattet, denn er bringt nur echte Scheißkerle um, und das tut er auch nur, um sich das Geld für die Operation seiner Zunge zu verdienen.

Seine Kollegen sind allerdings auch recht schräge Vögel, darunter ein ehemaliger Balletttänzer, der sich jetzt als Auftragskiller verdingt. Das Unheil tritt hier mal wieder in Gestalt einer Frau auf den Plan, die das einsame aber geordnete Leben des stummen Killers völlig durcheinander bringt, und ein Straßenjunge nistet sich auch noch bei ihm ein.

Man muss ein wenig an LEON denken, der hier in gewisser Weise Pate stand, was die ungewöhnliche Beschreibung des Lebens eines Killers angeht, wobei Park Chulhee der Wechsel zwischen postmoderner Komödie und unangenehm kitschigem Drama, gerade gegen Ende, nicht immer vollständig gelingt.

Richtig gut ist SILENT KILLER immer dann, wenn er sich voll und ganz seiner widersprüchlichen, aber sympathischen Hauptfigur widmet und diese mit möglichst absurden Situationen konfrontiert.

Und obwohl SILENT KILLER letztendlich eher eine Komödie ist, gibt es auch immer wieder unangenehm brutale Szenen, um dem Ganzen eine Brücke zur Realität zu bauen. Kein rundum gelungener Film, vor allem eine zeitliche Strafung hätte ihm gut getan, zumal er mit seinem allzu rührseligen Ende viel von seiner vorherigen Überzeugungskraft wieder verspielt.

Dennoch einer der sehenswerteren Filme der inzwischen etwas zu produktiven Filmindustrie Südkoreas.