SILENT FRONT

Dead Lake

Winterdepressionszeit, Hassmusikzeit. Aah, ich liebe es. Da kommt so ein Brocken wie „Dead Lake“ gerade recht. Wirklich kein Berieselungsmaterial für lauschige Kuschelabende, was die vier jungen Londoner hier abliefern.

Eigentlich kein Berieselungsmaterial für gar nichts. Denn das Album mal eben nebenbei anhören ist nicht. Da muss man sich schon ein bisschen auseinandersetzen mit und ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit mit im Gepäck haben.

Denn SILENT FRONT mögen es sperrig und noisig. Der knackige Opener täuscht da fast ein bisschen, das nachfolgende „Misanthrope“ klingt fast, als hätten BORN AGAINST in den späten Achtzigern auf Dischord veröffentlicht.

Dann wird es zunehmend chaotischer und ausschweifender, zwar immer mit beiden Beinen fest im Hardcore verwurzelt, aber eben doch nicht aufs Wesentliche konzentriert. Die Feedbackschleife in „Knot“ bringt einen fast um den Verstand, der Schlussakkord des letzten Songs erfolgt drei Minuten vor dem eigentlichen Ende des Songs.

Danach nur noch Geräusch. Kurz darauf schmeichelt mir Robin Proper-Shepards „There are no good byes“ ins Ohr, den nächsten Song in meiner Playlist. Was für eine Wohltat.