ED WOOD JR

Silence

Schon eine heikle Angelegenheit, sich als Nachkommen des Worst Director of All Time zu inszenieren. ED WOOD JR lassen ihr zweites Werk „Silence“ sogar mit einer ordentlichen Portion Synthie-Spookiness beginnen, entpuppen sich dann jedoch schnell als bodenständige Math-Rock-Band.

Die zwei Franzosen haben sich eher die quietschfidelen DON CABALLERO als den abgehalfterten Bela Lugosi zum Vorbild ernannt. Ob sie nun allerdings gegen die Vaterfigur rebellieren wollen oder die Großen ihres Genres nachahmen: Aller Spielfreude zum Trotz gehen weder die surrealistische Durchgeknalltheit des Horror-Regisseurs noch die detailverliebte Raffinesse der Frickeldinos so recht auf.

Dafür ist der Sound zu dünn, die Parts zu wahllos aneinandergereiht. Manch gute Idee, manch feines Gitarrenlick und einige wunderbar vertrackte Beats versacken im strukturellen Hin und Her.

So trashig wie die Filme des geistigen Ziehvaters ist das lange nicht, aber der wirkliche Spaß an der Sache bleibt etwas auf der Strecke. Man darf jedoch gespannt bleiben, was da noch kommt, Potenzial ist genug vorhanden.