Respekt, mit "Sickening Bliss" ist es REGURGITATE gelungen, beim Hörer eine beinahe so verstörende Stimmung entstehen zu lassen, wie es einst CARCASS mit "Symphonies Of Sickness" gelang. Die Schweden deswegen als bloßes CARCASS-Surrogat abzutun, damit würde man ihnen aber Unrecht tun.
Denn auch wenn REGURGITATE mit ihrem vierten Album näher am Meisterstück der Engländer sind als je zuvor, besitzen sie doch eine angenehme Eigenständigkeit, die es im Grindcore leider viel zu selten gibt.
Was wiederum Vergleiche mit NASUM heraufbeschwört, die es durch Hinwendung zu richtigen Songs ja auch schafften, aus dem Grind-Einheitsbrei hervorzustechen. Ganz so gut wie NASUM sind REGURGITATE zwar noch nicht, aber wie ihre Landsmänner verstehen auch sie, dass selbst im Grindcore gutes Songwriting kein Fehler sein kann.
26 Songs in 36 Minuten bedeuten zwar auch hier, dass hauptsächlich in Höchstgeschwindigkeit musiziert wird, aber ein vernünftiger Songaufbau und etwas Abwechslung hier und da machen eben den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen ödem Geknüppel und wirklich brutaler Musik aus.
Was den immer wiederkehrenden Vergleich mit CARCASS angeht, so kommt dieser sicherlich neben den musikalischen Gemeinsamkeiten und dem Spaß an toten Körpern auch deshalb zustande, weil der absolut grandiose rülpsige Gurgelgesang von Rikard Jannson den von CARCAS' Jeff Walker beinahe noch übertrifft.
Andererseits hatten CARCASS aber nie ein SLAYER-Quietsche-Solo. (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #42 März/April/Mai 2001 und Ollie Fröhlich
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