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SHY, LOW

Snake Behind The Sun

Hinter allem Positiven und jeder Hingabe ist auch eine negative Facette verborgen, die zum Vorschein kommt, wenn sich die Balance der Dinge zu sehr verschiebt und Passion zu Besessenheit verkommt. Diese Aussage findet sich metaphorisch auf „Snake Behind The Sun“. In der musikalischen Transformation wird das herrschende Gleichgewicht der ausschließlich instrumentalen Stücke nie zu einem störenden Kipppunkt getrieben. Stattdessen gleiten die Passagen in einem harmonischen Post-Rock-Fluss zwischen entrückter Sanftheit und dynamisch zugespitzter Dringlichkeit dahin. Die gesetzten Kontraste bauen sich langsam steigernd auf, um anschließend wieder abzuebben, kurz bevor der Ausbruch als zu intensiv im Gesamtgefüge stören könnte. Diese Gratwanderung ist hier nahezu perfekt umgesetzt. Ohne die determinierte Aussage von Vocals lassen SHY, LOW den Raum für individuelle Traumwelten und begleiten die Hörer:innen in einer unaufdringlichen Fragilität auf deren eigener Reise. Eine mögliche Fortführung dieser Funktionalität ließe sich im Schaffen von Filmmusik verorten. Dabei wären bandeigene Präferenzen Werke von David Lynch oder die Untermalung eines (Anti-)Kriegsfilm. Aber auch das vermag nur eine von vielen subjektiven Interpretationen zu sein. Auf musikalischer Ebene sind unter anderem PG.LOST oder THIS WILL DESTROY YOU eine passende Referenz.