„Planet Zero“ startet direkt mit einem der stärksten Songs der Band. „No sleep tonight“ erzeugt hohe Erwartungen an das neueste Album von SHINEDOWN. Auch der Titeltrack haut in dieselbe Kerbe: sehr gut geschriebener Rock mit einer Menge Energie. So viele krachende Riffs hätte man gar nicht erwartet. Zwischen den Songs wird das Ganze immer mit kurzen Einspielern aufgelockert. Schade, dass nach dem starken Anfang erst mal die radiotauglicheren Songs kommen. Wäre die Energie konstant hoch geblieben, hätte „Planet Zero“ einen sicher völlig umgehauen. Was nicht heißen soll, dass die gemächlicheren Songs nicht gefallen. Tracks wie „Dead don’t die“ sind großartig geschrieben, auf Hochglanz poliert und technisch wirklich optimal umgesetzt, allerdings gefällt der rohe Sound der ersten Tracks etwas besser. Gerade wenn die Energie der Band entfesselt wird, kann „Planet Zero“ wirklich überzeugen. Hier und da wirkt das Album aber etwas zu glattgebügelt und in Richtung Radiorotation poliert. Aber das war zu erwarten. Das kann man auch verzeihen, denn die Stimme von Sänger Brent und die gute Produktion machen einiges her. Wenn es beim Autofahren auch mal etwas Stadionrock sein darf, dann ist „Planet Zero“ sicher eine sehr gute Wahl und in einem Zuge zu nennen mit den Glanztaten von STAIND und Co. Zu viel Tiefgang wird vermieden, stattdessen gibt es ein geradliniges und sehr eingängiges Stück Rock, dass durch das Können der Musiker überzeugt und dank großartigem Songwriting auch lange spannend bleibt.
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Marvin Kolb
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