Holla, da hat jemand aber einen ziemlichen Narren an den WALKABOUTS gefressen! Ganz ehrlich, SHARKMOON aus Regensburg haben es mit ihrem Debüt-Album Used geschafft, sich bisweilen den Folkrock-Ikonen aus dem amerikanischen Nordwesten sehr stark anzunähern.
Doch bevor man sie als Kopisten anmachen könnte, drehen einem die fünf plötzlich eine lange Nase und röhren schräg in VIOLENT FEMMES-Manier oder hoppeln plötzlich mit Ska-Beats los. Und weil Abwechslung immer gut kommt, wehen einem einen Song weiter schon wieder ganz andere Klänge um die Nase, wird KRAMER'scher Spinnerrock zitiert, im Psychedelic-Noiserock-Gewässer um A SUBTLE PLAGUE gefischt oder YO LA TENGO-Pop gehuldigt.
Das sollte jetzt aber nicht so klingen, als wären den Bayern die eigenen Ideen ausgegangen oder gar nicht erst gekommen, nein, sie sind nur eine sehr amerikanische Band, was jetzt als Lob gemeint ist und auch beinhaltet, dass hier mit Christine und Hubert ein Gesangsduo zugange ist, das die Sprache, in der es singt, nämlich englisch, auch beherrscht, was man ja leider nicht von vielen hiesigen Bands mit englischen Texten behaupten kann.
Schön!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #28 III 1997 und Joachim Hiller