Es sind ohne Frage die dramatischen, epischen Momente, denen sich die Slowenier auf ihrem dritten Studioalbum verschrieben haben. Ob laut oder leise: Der Vierer agiert stets mit ausschweifender Emotionalität und einer ordentlichen Prise Pathos. Erreicht wird die ungemeine Dichte der Songs durch das vielfältige Instrumentarium: Nicht nur delayverhangene Gitarren dominieren das Klangbild, sondern auch dem Piano kommt in den sechs instrumentalen Stücken eine tragende Rolle zu. Obendrein sind diverse Tracks noch mit Violinen- und Trompeten-Parts angereichert, auch Synthies werden hier und da noch ins opulente Liedgut eingewoben. Genau da liegt aber auch das „Problem“: Denn auch wenn das Quartett nach bewährtem Post-Rock-Schema um eine ausgeprägte Dynamik bemüht ist, bleibt „Subtle Realms, Subtle Worlds“ letztlich doch in Sachen Vibe und Aussagekraft eine etwas überladene und damit eindimensionale Angelegenheit. Der Versuch, mit dem flotteren „Antares goes supernova“ gegen Ende noch einen Kontrastpunkt zu setzen, mag ebenfalls nicht so recht gelingen. Kurzum: Tolle Melodien, viel Herz – aber (noch) nicht der ganz große Wurf.
© by Fuze - Ausgabe #93 April/Mai 2022 und Anton Kostudis