Zwar gründete Paul Weller eine erste Version schon 1972 im zarten Alter von 14, doch erst 1976, als Punk sich zu regen begann, wurde es ernst. 1977 veröffentlichten sie die Single „In the city“, stiegen damit in die Charts ein, und kurz darauf folgte das Debüt „In the City“.
Die Schlagzahl war enorm hoch damals: zwei Jahre zwischen zwei Alben? Undenkbar! Schon ein halbes Jahr später, im November 1977, erschien der Nachfolger „This Is The Modern World“, und ein Jahr später, im November 1978, kam das dritte Studioalbum „All Mod Cons“.
Wieder ein Jahr später, im November 1979 erschien dann „Setting Sons“, dem 1980 „Sound Affects“ und 1982 das finale „The Gift“ folgte, bevor Weller das Kapitel THE JAM ad acta legte und sich dem neuen, poppigeren Projekt THE STYLE COUNCIL zuwandte.
Anfangs gefördert von THE CLASH, kombinierten THE JAM Punk-, Mod- und R&B-Klänge, waren weitaus melodiöser und Popsong-orientierter wie auch stilbewusster als viele ihrer Zeitgenossen: Anzug statt Lederjacke war die Devise, was nicht heißen sollte, dass THE JAM unpolitisch waren: Paul Wellers Texte waren fast immer klare, kluge Aussagen zur gesellschaftlichen Realität.
Bis auf Platz 3 der UK-Charts gelangten THE JAM mit „Setting Sons“, mit „The Eton rifles“ wurde aber nur ein Albumtrack als Single ausgekoppelt. Damals spielten Bands und Labels gerne das Spiel, dass Songs nur auf Single veröffentlicht wurden – als Fan kam man nicht „billig“ mit dem Albumkauf davon ...
Erfreulicherweise sind auf diesem Doppel-CD-Release neben dem Original-Album auch noch die Non-Album-Single-Songs „Strange town“, „When you’re young“ und „Going underground“ (für mich der THE JAM-Überhit schlechthin) enthalten, nebst der B-Seiten, und ergänzend dazu ein Live-Mitschnitt aus dem Londoner Rainbow Theatre vom Dezember 1979.
Ein smartes Komplett-Package, das ergänzt wird durch ein dickes Booklet mit Linernotes und zahlreichen Abbildungen. Ein absoluter Klassiker des UK-Punkrocks, der in keinem Haushalt fehlen sollte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Joachim Hiller