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BRING ME THE HORIZON

Sempiternal

Es ist verdammt schwer, die richtigen Worte für dieses Album zu finden. Eigentlich sollte es jeder selbst erfahren. Es ist mehr als nur die Summe seiner Teile. Es ist ein Gesamtkunstwerk. „Sempiternus“ ist lateinisch und bedeutet „immer während“ oder „ewig“. Darunter geht für diese Band auch nicht mehr. Bereits mit „There Is A Hell, Believe Me I’ve Seen It, There Is A Heaven, Let’s Keep It A Secret“ zeichnete sich ein Weg ab, der nun schlicht in Perfektion mündet. BRING ME THE HORIZON interessieren sich nicht für irgendwelche Konventionen oder Erwartungshaltungen. Jedes ihrer Alben bot dem Hörer etwas Neues und Einzigartiges. Für Trends oder Modeerscheinungen hatten sie schon immer nur den Mittelfinger parat. Die Entwicklung von Album zu Album mag für viele „Fans“ nur schwer nachvollziehbar gewesen sein. Mit gängigem Metal- oder gar Deathcore hat das Ganze jedenfalls rein gar nichts mehr zu tun. Hier ist „großartig“ der kleinste gemeinsame Nenner. Gewöhnliche Songs nach Schema F passen schon längst nicht mehr. Es müssen mittlerweile mindestens Hymnen sein. Breakdowns gibt es (fast) nur noch auf emotionaler Ebene. Die Band fordert sowohl sich selbst als auch ihre Hörer heraus. Und ist dabei immer konsequent, auch wenn es manchmal wehtut. Mitverantwortlich für die Veränderung ist dieses Mal der verstärkte Einsatz von Keyboards, die der Band eine völlig neue Dimension erschließen. Die elektronischen Einflüsse sind dabei aber kein schmückendes Beiwerk, sondern essenzieller Bestandteil und gleichzeitig Anker des Albums. Produziert wurde es von Terry Date, ein Mann, der mit Meisterwerken wie „Vulgar Display Of Power“, „White Pony“ oder „Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water“ ganze Generationen musikalisch geprägt hat. Er lässt die Platte lebendig und kraftvoll klingen, aber die leisen Töne nicht untergehen. „Sempiternal“ ist das beste Album einer der größten und wichtigsten Bands dieser Generation. Es setzt sich über Genregrenzen hinweg, wird abermals zahlreiche Hörer vergraulen und noch mehr für sich gewinnen. „This is sempiternal. Will we ever see the end?“