FORMA

Semblance

Es gibt viele Bands, die im Digitalzeitalter versuchen, den Synthpop von KRAFTWERK zu imitieren, und dabei eine Brücke zu schlagen zwischen Retro-Feeling und konkreter Modernisierung. Auf „Physicalist“, dem dritten Album der New Yorker FORMA und ihrem ersten für Kranky, entwickelte sich 2016 dabei tatsächlich eine gelungene Verbindung zwischen den „warmen“ analogen elektronischen Klängen der Siebziger und einem zeitgemäßeren Ambient-Techno, den das Trio aber trotz einer abstrakteren Herangehensweise mit greifbaren Strukturen versehen konnte.

Das gelang ihnen jetzt auf dem Nachfolger „Semblance“ ähnlich gut, auch wenn sich die insgesamt sieben Stücke noch stärker von herkömmlichen Songschemata lösen und Rhythmik, Synthesizer-Texturen sowie die durchaus vorhandene Melodik einem fließenden, von Überlagerungen geprägten Gesamtsound unterworfen wurden.

Den besonderen Reiz macht bei FORMA nach wie vor aus, dass die Band neben Elektronik auf klassische Instrumente wie Gitarre, Piano oder Flöte zurückgreift und das Trio so ein eleganter Grenzgänger zwischen analogen und digitalen Klangwelten ist.