Nun, was sagt uns Bosten in Bezug auf Punk? Mitreißender Punkrock fürs Volk mit Straßenbezug, rauh und ungeschliffen wie die City selbst, DUCKY BOYS, STREET DOGS und EVERYBODY OUT zum Bespiel. Ach ja, DEADLY SINS, die natürlich auch ihren Heimathafen im Norden der USA haben.
Parallelen zu den erwähnten Genregrößen sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, auch haben alle fünf Bandmitglieder schon fleißig Erfahrung in unterschiedlichsten Bands gesammelt. Kurzum, hier trifft Erfahrung auf neues musikalisches Feuer.
Was die Band aber wirklich relevant macht, ist weder Herkunft noch Vorgeschichte, sondern Sängerin Stephanie Dougherty! Ihr prägender Gesang markiert den Unterschied zu all den "Though Guys" - schöner Kontrast zum vorgetragenen Punkrockgewitter - Bühnenerfahrung und Knowhow sammelte Stephanie bei den befreundeten DROPKICK MURPHYS - The Pride Of Boston - umfangreich.
Nun also die eigene Band, deren Sound irgendwo zwischen den DISTILLERS, HOT WATER MUSIC und natürlich der "Konkurrenz" aus Boston pendelt. Macht schon Laune, läuft gut durch, auch haben die fünf versucht ihr Debüt abwechslungsreich zu halten.
Produzent Dean Baltulonis (HOLD STEADY, BOUNCING SOULS, SOIA) hat daran sicher seinen Anteil. Ein ordentliches Brett mit musikalischer Finesse, stets klar auf den Punkt und durch mehrstimmige Refrains auch sehr kraftvoll.
"Barely breathing", "Dial tone" und "Shipwreck" sind die Hits, bleiben hängen und wollen umgehend wieder gehört werden. Die Band versucht, vor allem bei Letztgenanntem, durch Groove und Breite bewährte Streetpunk-Sounds zu umgehen.
Den klassischen Rausschmeißer gibt es schließlich mit dem netten "Non believers". Einen Punkt mehr gegeben hätte es, wenn die Band stattdessen "Unpaid bills" ans Ende der zwölf ausgereiften Songs gestellt hätte: richtig räudiger, kantiger Punk, der live viel Schweiß und blaue Knochen garantiert.
Einstand gelungen und lockerer Beweis für die eingangs genannten Assoziationen mit Boston! (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Lars Weigelt