Leider läuft Lied Nummer eins nicht in meiner Anlage im Büro, schade eigentlich, denn ich hätte mir gern mehr Songs meiner Nachbarn aus Erfurt angehört. Denn was ich hier höre, ist nicht von schlechten Eltern! Innovativer deutschsprachiger Extrem-Metal, der alles zu bieten hat, was eine Hammerscheibe ausmacht: vertrackte Riffs, Midtempo-Doom-Parts, Blast-Beats, völlig unpeinliche deutsche Texte, abwechslungsreiche Stimme und, für eine Eigenproduktion, ein sehr gelungenes Artwork.
Der ganzen Platte hängt eine solch schwere, traurige Atmosphäre an, dass die Scheibe für mich zu den Highlights dieser Ausgabe gehört. IN HOC SIGNO – „In diesem Zeichen wirst du siegen“, so die Bedeutung – sind gekommen, um zu siegen, aber vor dem Sieg steht der Kampf und genau danach klingt dieses Machtwerk.
Eine Musikrichtung festzumachen, ist nicht einfach, zu groß ist die Bandbreite der Einflüsse, zu vielseitig die Umsetzung der Ideen. Nach dem in Eigenregie erschienenen Debüt „In Hoc Signo“ (2008) wird auch „Sein und Werden“ (2009) wieder im Alleingang unters Volk gebracht und an einer neuen Platte (voraussichtlich April 2010) wird mit Hochdruck gearbeitet.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und ihren Namen nicht der militanten christlichen Bedeutung wegen gewählt haben, aber die durchweg wirklich sehr guten deutschen Texte lassen dies zum Glück nicht vermuten.
Hier kann sich jeder Freund extremer Musik (egal welcher Richtung) auf mehr freuen, ich tu es auf jeden Fall jetzt schon.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Andre Moraweck