Irgendwie ist die neue SEBADOH nicht unbedingt das, was ich erwartet habe, aber in dieser Unberechenheit scheint wohl nach wie vor der große Reiz der Band zu liegen. Zu Beginn und oft zwischendurch habe ich den Eindruck, Lou Barlow hätte nach dem komischen Erfolg, den er mit dem Kids"-Soundtrack hatte, beschlossen, jetzt ein richtiger Popstar für inne Popecke" zu werden.
Aber das ist es auch nicht, vielmehr scheint es, als ob hier zum ersten Mal eine richtige Band zugange ist, die eine imposante Zahl von 19 Songs zustande gebracht, die den brüchigen unfertigen Charakter früherer Erzeugnisse hinter sich gelassen haben, ebenso wie die soundmäßige Wohnzimmerromantik.
Infolge zerrt der Inhalt von Harmacy" am Zuschauer und penetriert ihn mit schizophrenem Ideengut, zwischen derben überdrehten Lärmattacken und am Kitsch entlangschrammenden Liebesliedern, aber will partout keinen geschlossenen Eindruck hinterlassen.
Ob das hier ein Meisterwerk ist oder ein elender Indierock-Bastard muß jeder für sich entscheiden, mir reicht der Umstand, daß ich nach mehrmaligen Hördurchgängen immer noch zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen bin.
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