SEBADOH haben sich auch nach dem Ausstieg von Drummer Bob Fay wie erwartet nicht neu erfinden können, zumindest aber hat Lou Barlow mit "The Flame" einen der besten Popsongs der 90er geschrieben, ein seltsam monotones, gleichzeitig melodisches wie sperriges und extrem einprägsames Produkt SEBADOHscher Genialität, wie man es von Platten wie "Sebadoh III", "Vs.
Helmet", "Bubble & Scrape" und "Bakesale" schon zu Genüge kennt. Auf der Maxi befinden sich übrigens noch zwei recht nette, für SEBADOH eher typische Low-Fi-Stücke (nicht auf "The Sebadoh" enthalten), die durchaus den Kauf lohnen.
Auch wenn "The Sebadoh" nach dem widersprüchlichen und unbefriedigenden Vorgänger "Harmacy" mal wieder ein richtig gutes Album geworden ist und all das repräsentiert, was man am Indierock Ende der 80er und Anfang der 90er so geschätzt hat, irritiert mal wieder eine Sache ganz besonders.
Steckten die oben erwähnten Alben voller Songfetzen und Melodiefragmente, die selten länger als zwei Minuten waren, wird auch hier wieder jedes Stück bis zu Ende gedacht, wodurch die Platte zwar nicht wirklich schlechter wird, aber dafür wesentlich konventioneller und austauschbarer klingt, wäre da nicht Lou Barlows Gesang und das gewohnte Gespür für packendes Songwriting.
So sind SEBADOH auch mit ihrem neuen Album die Sperrspitze dessen geblieben, was man mal als Indierock kategorisiert hat, gleichzeitig zeigen sie, daß man mit dem schematisierten Abklopfen liebgewonnener Gewohnheiten heutzutage wirklich keinen Blumentopf mehr gewinnen kann.
Ein solides, rockendes Werk, und mehr, als man von den meisten Bands nach einer bestimmten Anzahl Platten erwarten kann.
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