Schminke verschmiert? Plump angemacht worden? Nein, viel schlimmer. Ohne festen Wohnsitz. Finanziell total abgebrannt. Verzweifelt. Verwirrt. Verlassen. Das war die Ausgangssituation für das Debütalbum der KAMIKAZE GIRLS.
Geschrieben nach einer Tour Ende 2016. Das Punk-Riot-Duo besteht aus Sängerin und Gitarristin Lucinda Livingstone und Schlagzeuger Conor Dawson. Gemeinsam mit befreundeten Bands wie PETROL GIRLS, PERSONAL BEST oder GREAT CYNICS ist das Duo aus dem britischen Leeds in der D.I.Y.-Punk-Underground-Szene gewachsen.
Vergangenes Jahr kam die erste EP mit dem programmatischen Titel „Sad“, jetzt der erste Longplayer. Hinter all dem vordergründigen Krach verbergen sich jede Menge Melodien und ganz zerbrechliche Strukturen.
Verzerrte Gitarren, poppige Melodien, vertonte Lethargie. Post-Punk goes Noise. Die Verzweiflung über die persönliche Krise im Entstehungsprozess des Albums ist deutlich zu hören. Es geht um „Teenage feelings“, „Unhealthy love“ oder „Good for nothing“.
Es geht um die persönlichen Erfahrungen von Frontfrau Lucinda mit Angst, Depression oder Sucht und was sie ihrem Publikum davon mit auf den Weg geben kann. Die Botschaft lautet: Es ist okay hinzufallen, du musst nur lernen wieder aufzustehen und aus deinen Fehlern zu lernen oder mit deinen Dämonen umzugehen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #134 Oktober/November 2017 und Anke Kalau
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Wolfram Hanke