Genau, was ist eigentlich aus den HUMPERS geworden ... ? 1998 kam die letzte Platte, via Epitaph, und seitdem hatte ich die nicht mehr auf dem Radarschirm. Frontmann Scott ist dann wohl von Los Angeles nach Portland umgezogen, hatte die Schnauze voll von der oberflächlichen Rockszene dort - und ist jetzt wieder zurück: nicht in L.A., sondern musikalisch.
Zusammen mit einer ganze Reihe alter Freunde, darunter Matt Spizer (u.a. BLACKOUTS, HUNNS), Billy Burks (HUMPERS, VICE PRINCIPALS), Mark Lee (HUMPERS, THE CROWD, HUNNS) sowie Chris Bag und Jon Wahl von CLAWHAMMER, nahm er in der alten Heimat eine sehr feine Soloplatte auf, die gar nicht so weit (nun ja, bei der Besetzung und dem Sänger überrascht das nicht wirklich) von den alten HUMPERS-Sachen entfernt ist, wobei die dann halt doch recht eingefahren ihr DEAD BOYS-likes Punkrock-Ding durchzogen.
Hier nun schauen auch mal die CRAMPS um die Ecke, twangt die Gitarre surfig, wird auch mal den britischen 77er-Helden Reverenz erwiesen, ebenso wie den New Yorker Mittsiebziger-Heroen. Eine abwechslungsreiche, völlig zeitlose Platte, von alten Männern für alte Männer und jungen Freunde von so was.
Reich, berühmt und bei Teeniegören begehrt wird man dadurch nicht, aber man macht Menschen in seinem Alter glücklich. Solides Handwerk entäuscht eben nie. Wer auf eine neue HUMPERS-Platte gewartet hatte: Sorry, die wird's wohl nicht wieder geben, aber der "stärkste Mann der Welt" stemmt auch solo so einiges.
(31:58) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Joachim Hiller