„Muss ich denn immer alles sein? Ich muss mal gar nichts sein“. Das ist eine Zeile, die sich nicht nur einbrennt und hervorragend zitieren lässt, sondern auch eine, die furchtbar ermüdende zwischenmenschliche Diskurse so einfach und doch so präzise benennt, dass man applaudieren möchte. Das ist ein Beispiel für die subtile Genialität, die SCHUBSEN auf ihrem neuen Album „Das Öffnen der Visiere“ offenbaren. Die Band aus Nürnberg kann texten, das ist aber nicht neu und längst nicht alles. SCHUBSEN haben sich bisher stets in eher sperrigen Bahnen bewegt, die es nicht unbedingt leicht machen, sich die Musik so zu erschließen, dass sie im Herzen hängenbleibt. „Das Öffnen der Visiere“ widerspricht diesem Eindruck nicht direkt. Dem Album weist aber eine gewisse neue Dramaturgie auf, die SCHUBSEN sehr gut bekommt. Der Weg durch den Dschungel der Sperrigkeit führt immer wieder auch zu strahlend schönen Lichtungen der Melodie, die uns aufatmen lassen. Das macht die neue Platte von SCHUBSEN schließlich wirklich groß.
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