NO-MAN

Schoolyard Ghosts

Der PORCUPINE TREE-Fan weiß sofort Bescheid, NO-MAN - nicht zu verwechseln mit NO MAN, der früheren Band von MISSION OF BURMAs Roger Miller - ist das ebenfalls bereits seit Ende der 80er existierende Projekt von Steven Wilson mit Tim Bowness.

"Schoolyard Ghosts" ist das sechste Album des Duos, das allerdings immer von namhaften Gastmusikern unterstützt wird, diesmal von Bruce Kaphan (AMERICAN MUSIC CLUB, RED HOUSE PAINTERS), Pat Mastelotto (KING CRIMSON) und Gavin Harrison (PORCUPINE TREE, KING CRIMSON).

Die haben aber nicht so richtig viel zu tun, denn NO-MAN, die generell schon immer deutlich weniger rockorientiert als PORCUPINE TREE waren, produzieren hier kunstvollen meditativen und angenehm spartanischen "Dream pop", der überwiegend von akustischen Gitarren, Keyboard-Sounds und klassisch anmutender Instrumentierung aus Streichern und Piano getragen wird.

Eigentlich wird es nur beim dritten Song "Pigeon drummer" etwas rockiger, wo Wilson den Gitarrenverstärker anwirft und den an sich zarten Rahmen des Stückes mit fast Industrial-mäßigem Noise unerwartet aufbricht.

Ansonsten bleibt es bei überwiegend sphärischen, sanft dahinfließenden Sounds, über denen der filigrane Gesang Bowness' schwebt, der manchmal an einen weniger exzentrischen, fast etwas zu schüchternen Marc Almond erinnert, was aber der subtilen Emotionalität der Platte durchaus entgegenkommt.

"Schoolyard Ghosts" mag es an wirklichem Hitmaterial fehlen, dafür gelingt NO-MAN erneut ein höchst eigenständiges, in sich geschlossenes Popalbum, das geprägt von reduzierten Folkeinflüssen und orchestralen Neo-Klassik-Elementen konkrete Kategorisierungen letztendlich bedeutungslos erscheinen lässt, da sich Wilson und Bowness einmal mehr ihr ganz eigenes musikalisches Universums schaffen.

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